Es ist gut, die Liebe immer wieder in Worten und Taten sichtbar werden zu lassen. In Jesus Christus wird die unendliche Liebe Gottes erkennbar. Und nichts kann uns von dieser Liebe trennen! 

„Was kann uns von Christus und seiner Liebe trennen?“

 Monatsspruch für den März – Römer 8,35 

Gerade ist er wieder vorbei: der Valentinstag. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Blumenverkäufer den Tag ins Leben gerufen hätten, um ihr Geschäft anzukurbeln. Mit der Herkunft dieses romantischen Tages ist es wohl komplizierter. Wie dem auch sei, er erinnert er uns an etwas Wichtiges: Der Liebe sollte man immer mal wieder Ausdruck verleihen. Das muss nicht am 14. Februar sein und auch nicht mit Rosen und Pralinen. Aber es ist gut, die Liebe immer wieder in Worten und Taten sichtbar werden zu lassen.

Im achten Kapitel des Römerbriefs spricht Paulus davon, wie Gott seine Liebe zu den Menschen sichtbar ausdrückt. Und zwar in der Person von Jesus Christus. Sein Leben und sein Sterben sind Zeugnis der unendlich leidenschaftlichen und hingebungsvollen Liebe Gottes zu den Menschen. »Was kann uns von Christus und seiner Liebe trennen?« so fragt Paulus. Um gleich darauf ein paar Möglichkeiten zu nennen: »Etwa Leid, Angst oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder gar die Hinrichtung?« (Römer 8,35) Es gibt Dinge, die Gottes Liebe in Frage stellen: Liebt Gott mich wirklich? Warum passiert mir dann solch ein Unglück? Warum lässt er zu, dass ich Mangel leide? Interessiert Gott mein Leben überhaupt? Dann würde er doch eingreifen, wenn andere Menschen mir das Leben schwer machen?

Paulus kennt Bedrängnis, Verfolgung und schwere Zeiten. Aber für ihn ist all das kein Zeichen dafür, dass Gott ihn nicht mehr liebt. Sondern im Gegenteil: Gerade darin weiß er sich mit Jesus verbunden. Ein uns eher fremder Gedanke, den Paulus formuliert: »Weil wir uns zu dir bekennen, bedroht man uns täglich mit dem Tod. Wie Schlachtvieh werden wir behandelt.« (Römer 8,36)

Noch einmal zurück zum Valentinstag. Dessen Namensgeber ist wohl der heilige Valentin, um dessen Person sich viele Mythen ranken. Er soll im 3. Jahrhundert in Rom gelebt haben, eine Zeit, in der Christen verfolgt wurden. Menschen finden durch sein Wirken zu Jesus, was ihn ins Gefängnis bringt. Unter anderem traute er Liebespaare nach christlichem Ritus, obwohl Kaiser Claudius II. das verboten hatte. Auf Befehl des Kaisers soll Valentin am 14. Februar im Jahr 269 n. Chr. enthauptet worden sein.

Auch für ihn waren leidvolle Erfahrungen nicht der Beweis, dass Gott ihn nicht mehr liebt. Sondern er sah sich darin verbunden mit Jesus, der am Kreuz selbst den Schmerz über und das Leid an dem Bösen dieser Welt erleidet.

Karfreitag lädt uns ein zu einem Perspektivenwechsel. Wenn Jesus nicht am Kreuz gestorben wäre, dann könnten wir Not, Angst und Bedrängnis nur so deuten, dass Gott aufgehört hat uns zu lieben.  Aber am Kreuz stellt Gott selbst sich mitten zu uns – in die Schuld, die Bosheit und Lieblosigkeit dieser Welt. Die Liebe Gottes, sie gilt uns, auch in unserer Not, Angst und Bedrängnis.

Der Glaube an Jesus befreit nicht von herausfordernden Lebenserfahrungen. Er löst nicht alle Fragen auf. Aber er gibt eine neue Perspektive auf das Leben, die Valentin und Paulus gekannt und damit gelebt haben. Mit dieser Perspektive kann Paulus manch Schweres durchstehen und Valentin selbst Gefängnis und Hinrichtung in Kauf nehmen: »Ich bin zutiefst überzeugt: Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen – nicht der Tod und auch nicht das Leben […] In Christus Jesus, unserem Herrn, hat Gott uns diese Liebe geschenkt.« (Römer 8,36)

 

Foto Pastor David Winkler

David Winkler

Pastor der Stadtmission Frankfurt-Nied

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