Das Meer strahlt seit jeher beides aus: Faszination und Erschaudern. Einerseits ein Ort der Schönheit. Unzählig oft gemalt. Ziel massenhafter Urlauber, die dafür kilometerlange Staus in Kauf nehmen. Und für Zuhausegebliebene Sehnsuchtsort der Tagträume. Gleichzeitig seit jeher ein Ort der Unberechenbarkeit und der Gefahr. Wer einen Sturm am Meer erlebt, spürt etwas von dessen Urgewalt, die den Erzählstoff für manch altes Seemannsgarn lieferte.

In der Bibel finden wir das Meer immer wieder als mythisches Sinnbild für das Chaos. Am Anfang der Zeit von Gott in seine Grenzen gewiesen, als er diese Welt erschuf (1. Mose 1,6). Am Ende der Zeiten beschreibt die Bibel eine Welt ohne Meer (Offb. 21,1). Nicht im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinne zu verstehen. Also keine Aussage darüber, ob im Himmel Strandurlaube möglich sind, sondern darüber, dass es dort keine Macht mehr geben wird, die Chaos und Untergang über die Welt bringt. In der Zwischenzeit, unserer Zeit, gehört diese Erfahrung aber leider dazu:

“Damals, Herr, brausten die Wasserströme. Es brausten die Wasserströme mit Getöse. Welle um Welle mit ohrenbetäubendem Lärm. Gewaltig ist das Getöse der Wasserfluten. Noch gewaltiger sind die Brecher des Meeres. Am mächtigsten aber ist der Herr in der Höhe”

 Psalm 93,3-4

Die Wellen brechen an den Felsen, das Brausen der Gischt und der pfeifende Wind sind ohrenbetäubend. Und mitten darin der Schreiber dieses Psalms. Er erlebt die Welt und sein Leben als bedroht. Sieht, dass seine Welt ins Wanken gerät. Und beschreibt damit etwas, was wir bis heute kennen. Die Stürme haben sich im Lauf der Jahrhunderte verändert – aber das Bild des tosenden Meers passt immer noch. Das Volk Israel, aus dessen Reihen der Psalmschreiber kommt, erlebt damalige Kriege, Hungersnöte und bittere Ungerechtigkeit. Wir sehen die Stürme unserer Zeit, die unsere Welt heute in Chaos stürzen. Die Stürme, die das eigene Leben bedrohen.

Und dann das große »Aber Gott«. Ja, Stürme haben Macht, sind bedrohlich und stürzen ins Chaos. »Aber am mächtigsten ist der Herr«. Da ist eine Macht, die selbst die mächtigsten Wellen bricht. Das ist keine platte Vertröstung, die den Sturm klein- oder gar wegredet. Im Gegenteil, diese Worte sind Worte, die dem andauernden Sturm eine größere Macht entgegenhalten. »Aber Gott« – dieser Satz gibt den Stürmen ein heilsames Gegenüber. Gegenüber der Zerstörung. Gegenüber dem Chaos. Gegenüber den bösen Absichten: Am mächtigsten aber ist der Herr in der Höhe. Nichts kann die Herrschaft Gottes, seinen Plan für diese Welt ins Wanken bringen. Der Psalm will nicht Situationsbeschreibung sein, sondern Gebet für stürmische Zeiten. Eine Einladung, den Stürmen dieser Welt und des eigenen Lebens das »Aber Gott« entgegenzuhalten.

Was dabei hilft, in diesen Vertrauen hineinzufinden, davon lesen wir im nächsten Vers: »Deine Gebote stehen zuverlässig fest. Heiligkeit schmückt dein Haus, Herr, für alle Zeiten.« (Psalm 93,5). Gottes Wort und Gottes Haus. Zwei Einladungen angesichts der Stürme des Lebens, Gottes Gegenwart zu erfahren. Im persönlichen Lesen der Bibel. Und in der Gemeinschaft mit anderen Christen, zum Beispiel im Gottesdienst.

Vielleicht möchtest du dir dieses Gebet in die kommenden Sommermonate mitnehmen. Egal ob beim Strandurlaub, in den Bergen oder zu Hause. Immer dort, wo die Stürme dieser Welt bedrohen, darf ich dem entgegenhalten: Am mächtigsten aber ist der Herr in der Höhe.

 

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David Winkler

Pastor der Stadtmission Frankfurt-Nied

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